Zum Inhalt
Termin-Hinweis vom 28.02.2017

Humanitäre Flüchtlingshilfe in Kurdistan-Irak – Zufluchtsort Deutschland

MIGRApolis-Haus der Vielfalt, Brüdergasse 16-18, 53111 Bonn

07.10.2016 | 19:00 - 22:00

Seit Beginn des Bürgerkriegs in Syrien und dem Vormarsch des IS im Irak kam es zu einem enormen Anstieg der Flüchtlingszahlen in Kurdistan-Irak. Nach Angaben des UNCHR und anderer internationaler Organisationen leben dort derzeit 2 bis 2,5 Millionen Flüchtlinge. Von ihnen stammen ca. 250.000 aus Syrien. Die größte Zahl besteht jedoch aus Binnenflüchtlingen, die aus den umkämpften Gebieten vom Irak geflüchtet sind. Einige von ihnen gehören zu ethnischen und/oder religiösen Minderheiten wie etwa Aramäern, Christen und Eziden.

Während die Situation der Flüchtlinge in der Türkei, dem Libanon, Jordanien und in der EU im Fokus der Medien und daher in der Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit steht, wird von der Flüchtlingsproblematik in Kurdistan-Irak wenig gesprochen. Eigentlich sind in Kurdistan-Irak de facto mehr Flüchtlinge untergekommen als anderswo in der Region. Nach aktuellen Zahlen kommen in Kurdistan-Irak ca. 350 Flüchtlinge auf 1000 Einwohner, was in keiner offiziellen Statistik auftaucht und wahrgenommen wird.

Neben einigen internationalen Organisationen und kurdischen Regierungsorganisationen versuchen zahlreiche lokale Hilfsorganisationen und NGOs, trotz politisch komplizierter und instabiler Lage, verschärfter Wirtschaftskrise und andauernden Sicherheitsproblemen für die Flüchtlinge humanitäre Hilfe zu leisten. Unter diesen Umständen stehen sowohl die Autonome Regierung Kurdistan als auch die selbst unter sozialen und wirtschaftlichen Problemen leidende Bevölkerung vor einer großen Herausforderung.

Unsere Referenten waren vor einiger Zeit vor Ort und haben sich dort selbst ein Bild gemacht. Sie werden von ihren Erfahrungen sowie über Bedürfnisse und Erwartungen der dortigen Hilfsorganisationen und Flüchtlingen berichten. Im Anschluss stehen sie für Rückfragen und ein Gespräch zur Verfügung.


PROGRAMM

19.00 Uhr Eröffnung, Begrüßung, Moderation
Metin Incesu, Vorsitzender von NAVEND e. V.

19.15 Uhr Die aktuelle Flüchtlingssituation in Kurdistan-Irak
Nehad Salim, Bürgermeister von Hewler/Erbil (Kurdistan-Irak)

19.45 Uhr Hilfe, die ankommt – das „Flüchtlingsdorf Ruhrgebiet“
Serdar Yüksel, MdL Nordrhein-Westfalen

20.30 Uhr Die Arbeit der UNO-Flüchtlingshilfe in Kurdistan-Irak: Bericht und Einschätzung der Lage
Bernhard von Grünberg, MdL Nordrhein-Westfalen und stellv. Bundesvorsitzender der UNO-Flüchtlingshilfe

21.00 Uhr Diskussion

22.00 Uhr Ende der Veranstaltung



REFERENTEN

Bernhard „Felix“ von Grünberg, Landtagsabgeordneter der SPD in Nordrhein-Westfalen, ist stellvertretender Bundesvorsitzender der UNO-Flüchtlingshilfe. Im Februar 2015 reiste er mit einer Delegation des UNHCR in die autonome Region Kurdistan-Irak und besuchte dort Flüchtlingslager.

Serdar Yüksel, Landtagsabgeordneter der SPD in Nordrhein-Westfalen, gründete 2014 gemeinsam mit der Caritas das „Flüchtlingsdorf Ruhrgebiet“ in der Stadt Dohuk in Kurdistan-Irak. Er reiste mit einer Delegation nach Kurdistan-Irak, wie zum Beispiel im März 2015.

Nehad Salim ist Bürgermeister von Hewler/Erbil, der Hauptstadt von Kurdistan-Irak. Als politischer Flüchtling erhielt er in den Achtziger Jahren in Deutschland Asyl. Nach 23 Jahren in Deutschland kehrte er in sein Herkunftsland Kurdistan-Irak zurück. Nehad Salims Migrationsgeschichte eröffnet vielfältige Perspektiven auf die Probleme und Chancen, die sich durch Flucht und Rückkehr ergeben.


Zur Einladung: PDF-Datei deutsch
Zur Einladung: PDF-Datei (dt-Kurmanci)


Schrift anpassen



Farbauswahl